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Der rechte Weg

    Vor einigen Jahren machte mein Vater eine Radtour nach Österreich und vergaß dort sein Handy. Er bat mich, es in der Wirtschaft abzuholen und erklärte mir den Weg. Ich fuhr also mit dem Auto los und folgte seiner Beschreibung. An einer Kreuzung musste ich mich entscheiden. Beide Wege führten zu dem Ort, wo ich hin musste. Da der eine Weg um einige Kilometer kürzer war, entschied ich mich für diesen.

    Schon nach wenigen Minuten saß ich schimpfend im Auto und ärgerte mich über meine Entscheidung. Straßen, so eng, dass keine zwei Autos nebeneinander passten, schlechte Beschilderung und dann auch noch eine Sackgasse. Ich fragte mich (und den Herrn Jesus), warum ich denn gerade diesen Weg genommen hatte. Doch schon nach wenigen weiteren Minuten wurde ich fürstlich belohnt. Der Weg führte nun auf einer so gut wie nicht befahrenen, gut ausgebauten Straße durch einen Mischwald. Kurz vorher hatte es geregnet und der Duft der Nadel- und Laubbäume kam über die Lüftung ins Auto. Ich öffnete das Fenster und sog mit voller Kraft diesen wunderbaren Duft ein. Ich drosselte das Tempo, was aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens kein Problem war, und fuhr im Schneckentempo den vermeintlich schlechteren Weg dahin und genoss die Fahrt in vollen (Atem-) Zügen.

    S.